Reisebericht Riccione 2015
Riccione ist als gewachsenes Seebad eine hübsche Ansammlung von Stadtvillen, Hotels und Pensionen. Der Strand wird durch private Betreiber bewirtschaftet. Das ist gewöhnungsbedürftig, heißt es doch, von der Promenade aus schaut man auf die Umkleidekabinen und Bistros. Der Zugang ist aber immer frei und es ist alles sehr sauber und gepflegt. Die Badequalität an der Adria hat sich in den letzten Jahren stetig verbessert.
Das Hotel Gambrinus liegt zentral in Riccione und hat sich als Familienbetrieb auf Radfahrer spezialisiert. Im Hotel gibt es einen Wäscheservice für die Sportsachen und täglich werden geführte Touren angeboten. Die Organisation dafür hat das Hotel übernommen.
Kaum ist man aus Riccione heraus, laden herrliche und sonnige Landschaften zum Verweilen ein. Man ist in der Reggio Emilia, eine Landschaft die an die Toskana grenzt und viel mit ihr gemein hat. Morgens um 09:15 war pünktlich der Start direkt vor dem Hotel. Gruppe 1 bis 4 wurde aufgerufen und mit viel Beifall verabschiedet. Die Touren reichten von 60 km mit 600 Höhenmetern bis zu 120 km mit 1500 Hm. Gegen 14:00 Uhr war man wieder zurück und zwischenzeitlich war ein Pasta-, Salat- und Kuchenbüffet aufgebaut. Bis 15:30 konnte man sich am Büffet bedienen. Mineralwasser mit und ohne Kohlensäure wurde kostenfrei dazu gereicht. Außerdem gab es immer Obstsäfte, die ebenfalls nichts kosteten.
Abends war dann ein großes Antipasti-Buffet und am Vorabend hatte man ausgewählt, welche der vorgeschlagenen Vorspeisen bzw. Hauptgerichte man wollte. Danach stand immer noch Süßes zur Auswahl. Zum Abendessen gab es Rot- oder Weißwein, 1/2 Flasche p.P. war inbegriffen, wer mehr wollte konnte für 7,- Euro eine Flasche ordern. Im Hotel waren ganz zivile Preise.
Bis zum Meer musste man eine Strasse überqueren und war dann schon an der Strandpromenade. Zur Fußgängerzone, die auf fast 1500 Meter komplett mit Kunstrasen ausgelegt war, musste man nur um die Ecke gehen, dann war man schon mitten drin. Hier reihte sich eine kleine Boutique an die andere. Sehr viele Inhabergeführte Fachgeschäfte mit dem typisch italienischen Flair und Chic.
Die Carbon Räder von Fondriest konnten im Hotel geordert werden (€ 98,- pro Woche) und nachmittags war immer ein Fahrradtechniker vor Ort, der Reparaturen ausführte, falls notwendig. Die Geschwister Garcia und Lucca Gambrinus führen das Hotel in der 4. Generation und haben eine besondere Beziehung zum Radsport entwickelt. Viele große Namen der Radsportszene sind daher mit Fotos und Trikots im Hotelfoyer verewigt.
Die RSGler aus Saarlouis waren zum 15. Mal mit ca. 40 Personen dort und auch hier hat sich ein eigenes Programm für die Gruppe entwickelt. So war der Mittwoch für ein Mittagessen auf der Tenuta Santini vorgesehen. Die meisten kamen mit dem Rad und der Rest wurde per Reisebus dahin gefahren. Beide Häuser sind seit langem befreundet. Mit fast 60 Personen hatten wir ein typisch italienisches Mittagsmahl, mit einer großen Auswahl an Antipasti, gefüllten Nudeln mit Artischocken und Ricotta und Bandnudeln Bolognese. Dazu ein köstlich frischer Landwein und als Überraschung von Lucca griff Paolo zur Gitarre und alles sang mit. ‚O Sole mio’ durfte nicht fehlen, aber auch ‚Volare’ und ‚Que sera’ wurden eifrig mitgesungen. Alles im Original, denn Lucca hatte vorgesorgt und Textblätter kopiert. Sehr schräg und schön klang das bei sonnigem Wetter von der großen Terrasse aus über die angrenzenden Hänge und Täler.
Am Donnerstagabend wurde das Buffet durch eine Sekt- und Weinprobe ergänzt. Wurst, Käse und Schinken waren zu verkosten und wurden durch diverse Sorten Olivenöl begleitet. Am Freitag, unserem letzten Tag, gab es nach dem Abendessen Live-Musik und Tanz. Paolo, unser Guide, spielt in einer Band und auch Thomas aus Saarlouis verfügt über herausragende musikalische Qualitäten. Die hatte er beim Mittagessen bereits hören lassen. Die beiden ergänzten sich hervorragend und als Thomas "Viva Colonia" anstimmte, war alles außer Rand und Band. Versteht sich von selbst, dass Friedel, Michael und ich uns als "Kölner Dreigestirn" in die Tagestouren eintrugen.
Mit viel Freude am Erlebten und etwas Wehmut wegen des Abschieds fuhren wir am Samstag, den 16.05. wieder zurück.
Unser Dank gilt Peter Rupp und seiner Mannschaft, die uns während unserer Woche Aufenthalt wie selbstverständlich eingemeindeten und uns an allem teilhaben ließen. Eine Zeit, die wir nicht missen möchten und aufrichtig jedem Radsportler empfehlen können.
Euer Charly Broermann
Köln, Pfingsten 2015